Als ich vor Kurzem eine Sendung sah, in der jemand einen Spülschwamm quetschte, war ich bestürzt, wieviel Plastikteilchen da herausrieseln und ins Abwasser gelangen. Und das täglich millionenfach in unseren Haushalten. Dabei gibt es die Alternative aus der Natur – Schwämme aus der Luffa-Gurke. Ja, richtig gelesen, aus einem Kürbisgewächs, das ihr anbauen könnt. Ich fand es spannend zu sehen, was sich da in meinem Garten entwickelte.
Klar, damit werden wir die Welt nicht retten, aber immerhin nimmt jeder von uns ca. 5 g Microplastik pro Woche zu sich, das entspricht einer Scheckkarte, echt unappetitlich. Wer Lust hat es auszuprobieren, für den kommen hier ein paar Tipps und meine Erfahrungen mit dem Anbau.
Die Luffa ist eine Diva und ziemlich keimfaul, daher empfiehlt es sich, gleich mehrere Samen zu pflanzen und diese vor der Aussaat einzuweichen oder auf feuchtem Küchenkrepp in einem dunklen, verschlossenen Behälter vorzukeimen. Diesen dann tägliche lüften. Sie wäre keine Diva, hätte sich nicht weitere Ansprüche. Sie liebt es warm, gern 25 °C und darf daher zum Keimen auf die Heizung. Nach der Keimung zieht sie in einen größeren Topf der am besten unten mit Pflanzerde und oben mit Anzuchterde befüllt ist. Denn wie jede Gurke ist sie ein Starkzehrer und möchte vor der Pflanzung nicht pikiert werden. Unsere Luffa darf nach den Eisheiligen raus, natürlich weiterhin warm, sonnig und da sie hoch hinaus will, benötigt ihr noch eine Rankhilfe und Langzeitdünger. Puh – und dann ist Madam noch eine Trinkerin.
Meine Luffa wurde riesig und es hat sehr lange gedauert, bis sich Früchte entwickelten, aber die wollten kaum aufhören zu wachsen. Hatten alle anderen Gurken und Kürbisse schon Mehltau, stand Madam Luffa gesund und vital da. Mit der Ernte musste ich bis Oktober warten, dann waren die Früchte nicht mehr grün, sondern braun und trocken. Sie ließ sich leicht mit den Fingern von der Schale befreien und den Schwamm im Innern zu entdecken, war richtig aufregend. Nachdem ich die reifen Samen herausgeschüttelt und den Schwamm im Wasser gereinigt hatte, konnte ich handliche Stücke schneiden. Nun benutzte ich diese schon seit ein paar Wochen und bin begeistert. Endlich Spaß beim Spülen!
Wer auch Lust hat, im nächsten Jahr Luffa anzubauen, dem gebe ich gern 10 Samen, zum auszuprobieren, natürlich nach dem Windhundprinzip.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mit einsteigt.
Eure Anja
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